Die Initiative Inner Development Goals

Wir leben in einer vernetzten Welt mit vielen gegenseitigen Abhängigkeiten und globalen Herausforderungen. 2015 haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen einen breiten Konsens darüber erzielt, dass die Bekämpfung von Armut, Ungleichheit und Umweltzerstörung nur durch koordinierte und integrierte Maßnahmen möglich ist. 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 – die Sustainable Development Goals (SGDs)² – wurden formuliert. Eine Art universeller Aktionsplan, der die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg fördert und darauf abzielt, eine gerechte und nachhaltige Zukunft für alle Menschen weltweit zu schaffen.

Doch die Fortschritte sind enttäuschend. Offenbar fehlt uns die innere Kraft, um mit unserer immer komplexer werdenden Umwelt und den Herausforderungen unserer Zeit umzugehen. 2023 wurde deshalb die Initiative Inner Development Goals ins Leben gerufen; sie postuliert einen Rahmen mit 23 Fähigkeiten, aufgeteilt in fünf Kategorien.

Das Framework – auch IDG-Framework genannt – bietet Orientierung. Es hilft beispielsweise dabei, Ideen zu entwickeln, um bei einer bestimmten Transformationsaufgabe voranzukommen. Es fördert eine ganzheitliche Entwicklung, die nicht nur externe Aspekte wie Einkommen und Status berücksichtigt, sondern auch interne Aspekte wie persönliches Wachstum und emotionales Wohlbefinden. Es unterstützt Einzelpersonen dabei, ein tieferes Verständnis für sich selbst zu entwickeln und stärkt Gemeinschaften, indem es Beziehungen fördert und gemeinsame Ziele definiert. Damit ist das IDG-Framework ein Sinnstiftendes Instrument, das sowohl für Führungskräfte als auch für Mitarbeiter relevant ist.

Die fünf Kategorien des IDG-Frameworks

Die Inner Development Goals sind ein wissenschaftlich fundierter Ansatz, wie sich jeder Einzelne von uns persönlich weiterentwickeln kann, um seinen Beitrag zur jetzt so dringend nötigen gesellschaftlichen und ökologischen Transformation zu leisten.

 

Die Schlüsselkompetenzen für eine nachhaltige Transformation werden in fünf Dimensionen anschaulich dargestellt. So bekommen wir eine Vorstellung davon, wie wir uns als Individuen weiterentwickeln können.

Sein – Beziehung zu sich selbst

Die Pflege unseres Innenlebens und die Entwicklung und Vertiefung unserer Beziehung zu unseren Gedanken, Gefühlen und unserem Körper hilft uns, angesichts komplexer Situationen präsent, zielstrebig und nicht-reaktiv zu sein.

Denken – kognitive Fähigkeiten

Um kluge Entscheidungen treffen zu können, ist es wichtig, dass wir unsere kognitiven Fähigkeiten entwickeln, indem wir unterschiedliche Perspektiven einnehmen, Informationen auswerten und die Welt als zusammenhängendes Ganzes verstehen.

Beziehungen aufbauen – Für andere und die Welt sorgen

Wertschätzung, Fürsorge und ein Gefühl der Verbundenheit mit anderen, beispielsweise unseren Nachbarn, zukünftigen Generationen oder der Biosphäre, helfen uns, gerechtere und nachhaltigere Systeme und Gesellschaften für alle zu schaffen.

Zusammenarbeiten – Sozialkompetenz

Um bei gemeinsamen Themen voranzukommen, müssen wir unsere Fähigkeit weiterentwickeln, Akteure mit unterschiedlichen Werten, Fähigkeiten und Kompetenzen einzubeziehen, ihnen Raum zu geben und mit ihnen zu kommunizieren.

Handeln – Veränderungen ermöglichen

Eigenschaften wie Mut und Optimismus helfen uns, echte Handlungsfähigkeit zu erlangen, alte Muster zu durchbrechen, originelle Ideen zu entwickeln und in unsicheren Zeiten mit Ausdauer zu handeln.

Genau diese fünf Fähigkeiten brauchen wir, um flächendeckend notwendige Maßnahmen zu identifizieren, umzusetzen und so als globale Gemeinschaft die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen.

Die “Inner Development Goals” (IDG) sind eine gemeinnützige und Open-Source-Initiative. Es wird untersucht, durch welche Fähigkeiten und Kapazitäten die SDGs besser umzusetzen sind. Können diese Fähigkeiten geschult und entwickelt werden, um unterstützende integrative Maßnahmen und Ansätze zu fördern?

Das Team der Inner Development Goals glaubt weiterhin an Wachstum auf einem endlichen Planeten, allerdings eher in Bezug auf die Entwicklung unserer inneren Fähigkeiten und Kapazitäten. Fortschritt ja, aber nicht auf Kosten der Bedürfnisse zukünftiger Generationen.

Bei den IDGs gilt die innere Entwicklung als das entscheidende Merkmal des Wachstums.

Das aktuelle IDGs-Rahmenwerk umfasst fünf Dimensionen: Sein, Denken, Beziehung, Zusammenarbeit und Handeln – und 23 Fähigkeiten und Qualitäten wie zum Beispiel: Innerer Kompass, Kritisches Denken, Wertschätzung, Kommunikationsfähigkeiten und Mut, etc.. Die Fragen, die sich daraus ergeben, sind hilfreich für alle, die sich mit den Sustainable Development Goals (SDGs) tiefer auseinandersetzen.