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So kommt Deutschland aus der Polykrise

Wie sieht ein klimaneutrales Deutschland aus? Wie eine sozial gerechte Zukunft? Was für ein Land wollen wir 2045 sein? Gemeinsam mit 50 Zukunftsforschenden haben wir die ersten unabhängigen und wünschenswerten Zukunftsbilder für Deutschland entwickelt und daraus Handlungsempfehlungen für die Politik abgeleitet. In unserer Studie „Neue Horizonte 2045 – Missionen für Deutschland“ haben wir sieben Szenarien entwickelt, mit denen wir offene Diskurse in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft anregen und unterstützen.

Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:

  • Es gibt nicht nur mehrere Wege in die Zukunft, sondern auch konkurrierende Zielszenarien. Im politischen und gesellschaftlichen Diskurs darf es folglich nicht nur um kurzfristige Maßnahmen gehen. Längerfristige Visionen und Zielbilder müssen wieder mehr Beachtung finden.
  • Die Mehrheit der im Rahmen der Studie befragten Menschen wünscht sich grundlegende Veränderungen, wie sie im Rahmen der sogenannten „Neue Horizonte“-Szenarien beschrieben sind.
  • Sieben Voraussetzungen müssten geschaffen werden, um die am meisten gewünschten „Neue-Horizonte“-Szenarien zu erreichen, darunter eine konsequente Klimapolitik, ein neues Wirtschaftsmodell, veränderte Lebensstile und neue Formen der Beteiligung.
  • Im Rahmen der Studie wurden zwölf weitere Zielkonflikte identifiziert, für die es aus Transformationssicht kein eindeutiges Richtig oder Falsch gibt, beispielsweise der Konflikt zwischen nationaler Souveränität und globaler Offenheit in unseren Wirtschaftsbeziehungen.
  • Transformation wird nur gelingen, wenn wir lernen, für heute unvereinbar scheinende Positionen langfristig tragfähige Lösungen, sogenannte „radikale Kompromisse“ zu entwickeln.

Seit Mitte der 2010er-Jahre und dem immer offensichtlicheren Klimawandel, spätestens aber seit der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg, befinden wir uns in einer Polykrise. Real und gefühlt. Nachdem in den letzten Jahren kurzfristiges Krisenmanagement die politische Agenda bestimmt hat, gewinnen inzwischen Verdrängung und ideologische Grabenkämpfe die Oberhand. Positive Visionen und motivierende Zukunftsbilder sind Mangelware.

Vor diesem Hintergrund hat der Verein D2030 – Deutschland neu denken – gestützt auf seine erstmals 2018 veröffentlichten Deutschland-Szenarien – erneut einen Open-Foresight-Prozess durchgeführt. Ziel ist es, einen Diskursraum zu eröffnen, um breiter Beteiligung der Gesellschaft, Wege für ein langfristig zukunftsfähiges Deutschland zu finden.

Entstanden sind sieben Szenarien, die jeweils ein denkbares Zielbild für Deutschland im Jahr 2045 beschreiben. Die verschiedenen Zukunftsentwürfe unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihres Grades an Veränderung und ihrer politischen Steuerung voneinander: Die Szenarien „Sicherheit zuerst“ (#6) und „Alternative Stabilitäten“ (#7) legen den Schwerpunkt auf Bewahrung und Stabilisierung, ohne die drängenden Probleme auszublenden, aber um den Preis eines geringeren Klimaschutzes. Die Szenarien „Grünes Wachstum“ (#1) und „TechnoOptimismus“ (#5) beschreiben Veränderungspfade, die sich weiter im Rahmen des bestehenden Wirtschaftsmodells bewegen. Die Szenarien „Nachhaltiger Systemumstieg“ (#2), „Radikale Kompromisse“ (#3) und „Ökoliberale Transformation“ (#4) werden als „Neue-HorizonteSzenarien“ bezeichnet. Sie beinhalten jeweils ein neues Wohlstands- und Wirtschaftsmodell mit post-industriellen Strukturen und deutlichen Veränderungen in den Lebensstilen.

Download: https://d2030.de/neue-horizonte-2/

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